20090327

wenn der postmann zwei mal klingelt . . .


. . . bringt er meist was gutes. so auch heute geschehen in der casa del petri. eine flasche jägermeister gin fand den weg in mein wohnung. bis vor einigen tagen wusste ich nicht einmal dass es so was überhaupt gibt...
jägermeister schrieb mir dazu: . . . können wir Ihnen mitteilen, dass es sich bei dem Jägermeister-Gin um ein Produkt handelt, welches in der Zeit von 1950 bis 1969 von unserem Unternehmen produziert und vertrieben wurde. Insofern liegt Ihnen hier eine Flasche vor, die bereits mehr als 40 Jahre alt ist und somit zu den seltenen Exemplaren unseres Hauses zählt.

ich freue mich schon auf sein nächstes klingeln. . .

Wo der Marco auf die Etikette achtet

Gibt es durchaus Dinge, wo ich auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit achte (zum Beispiel rauchen, wenn man mich lässt), so kommt es auch hin und wieder vor, das es gewisse Verhaltensregeln gibt, die er für wichtig hält.
Es war ja schon ein paarmal Thema in anderen Blogs, und ich habe die Aufregung nie so ganz verstanden, aber manche Brand Ambassadors sollten drüber nachdenken, einen Knigge Kurs zu besuchen. Waren meine Erfahrungen bisher meist positiver Natur, wenn ein Abgesandter großer Spirituosenmarken seine Aufwartung machte, kam es diese Woche zu eher unschönem Vorfall:
Ein geschätzter Kollege betritt mit 2 Bekannten unsere bescheidene Bar. Beide Begleiter waren mir bis dahin vollkommen unbekannt. Kurzes Hallo sagen unter Kollegen, dann die Begrüßung des ersten Unbekannten.
- Guten Abend, welches Produkt XY verwendet ihr denn für eueren südamerikanischen Exportschlager?
- Selber Guten Abend, darfs auch was zu trinken sein, oder machen wir nur ein Interview?
- Ja, trinken auch. Aber was benutzt ihr denn?
- Produkt Z, darf ich evtl. einen servieren?
- Nein, ich nehm nen Mojito, egal welcher Rum, aber wieso nehmt ihr denn nicht Produkt Q?
- ....
Auf dem Niveau plätscherte das Gespräch noch ein wenig vor sich hin, und es wurdeauf der anderen Seite der Bar reichlich über Produkt Z gelästert, und im Gegenzug alle Vorteile von Produkt Q in den Himmel gelobt.
Ich zog mich aus der Unterhaltung zurück, und kümmerte mich ein wenig um meinen Nikotinpegel, und achtete bei weiterer Konversation peinlichst darauf, keinerlei Anspielungen auf bestimmte Markenspirituosen zu machen.
Umsomehr überraschte, und begeisterte mich gegen Ende dann der andere Unbekannte, als er mir eröffnete in vergleichbarer Position unterwegs zu sein, und ob er meine Kontaktdaten haben könne, um sich in den folgenden Tagen mal zu melden, und gegenseitige Interessen abzuklopfen.
So geht es dann also auch. Und mit der Hoffnung, das dieses Verhalten Schule macht, verabschiede ich mich ins Wochenende!

Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Gegebenheiten sind nicht zufällig.

Gnarf!

Wir wurden angeschwärzt. Und das zu Recht. Beinahe täglich ziehen wir durch die Stadt, und verschleppen unschuldige Passanten in unsere Bar, schliessen Sie dort ein, und qualmen Ihnen die Ohren zu. Nur verständlich also, das eines unserer Opfer sich jetzt bei der Stadtverwaltung beschwert hat. Seit ca. 2 Jahren hält ja das Nichtraucherschutzgesetz uns nun in Atem, und eine Nikotinguerilla wie wir, muss sich da hin und wieder Anfeindungen aussetzen. Manchmal sogar von lieben Personen, die vor kurzem das rauchen aufgegeben haben, und jetzt so tun, als wär es schon immer das schlimmste Verhalten der Welt gewesen.
Aber sei es drum, das kritisieren ist das eine, und sei jedem selbst überlassen. Aber einen Barbetreiber anzuschwärzen, weil dieser seinen Gästen erlaubt in seinen Räumlichkeiten zu rauchen, grenzt schon an einer klitzkleinen Persönlichkeitsstörung. Ab jetzt sind wir also wieder gezwungen, die Namen derer, die wir an die Bar Ketten, und sie zwingen Nikotin einzuatmen, aufzuschreiben. Ab jetzt also wieder eine Liste, das Karl Arsch, Rudi Völler und Sigmund Freud regelmäßig bei uns ein und ausgehen.
Aber ein Ende ist in Sicht. Der Gesetzgeber sagt, wir müssen das nur bis zum 1. August machen. Dann tritt das neue Gesetz in Kraft, und wir können wieder machen was wir wollen.
Mein Wort zum Freitag: Deutschland, deine Exekutive, und die hier lebenden Milimeterficker langweilen mich gehörig.

20090326

campari academy

eine schöne tüte mit gifts, leichte kopfschmerzen, trotzdem ein grinsen im gesicht und um einige erfahrungen reicher.
das, ist das was mir geblieben ist, von diesen zwei wundervollen tagen in der academy. aber mal von vorne.
was die academy ist, lässt sich hier sehr schön nachlesen. doch wie alles abgelaufen ist, folgt jetzt.
als erstes gab es mal lecker essen im campari haus beim italiener der sich da nennt; VIA VENETO.
als ich den laden mit meinem kollegen herrn behl betreten hatte, sah man schon bekannte gesichter am gedeckten tische sitzen. mein sehr geschätzter kollege emanuele aus dem barroom, mauro natürlich, der das ganze leitete, betty, die junge dame von campari die für die organisation verantwortlich war, tobi und doreen aus dem bayerischen hof, der ich bei dieser gelegenheit natürlich zu ihrem gewonnen ausflug nach NY gratulierte und marcel aus dem raven in hamburg / mixology, um nur einige zu nennen.
ich persönlich vermisste die bergrüßung duch einen der varantwortlichen, denn ich denke dass einige doch recht gern wissen wollten, neben wem sie da eigentlich sitzen. dies wurde aber nach dem essen und dem betreten der academy, die über dem restaurant liegt, sogleich nachgeholt.
mauro begrüßte uns nochmals in die runde und fing an mit einer führung der ausgestellten stücke und erzählte zeitgleich die geschichte der bar. von der ersten geschichtlichen erwähnung bis in die jetztzeit. mann muss glaub ich nicht erwähnen das er im besitz der weltgrößten barbuch sammlung ist, aber was er noch alles sammelt, erstaunte mich doch sehr. vom spielzeugauto mit spirituosenwerbung, über bloody mary brillen, bis hin zu dash bottles, shaker aus allen herren länder, barlöffel und shake maschienen war alles dabei . wow...
nach dem rundgang in der academy, mann könnte es auch museum nennen, gab es eine vorstellungsrunde unsererseits. kennt man ja noch aus der schule. danach wurden themen behandelt wie aperetiv, was einer ist und was nicht, herkunft, name und was man alles damit machen kann. es wurde logischer weise viel über campari produkte gesprochen, deren herkunft, herstellung und eigenart geredet. und zum schluss bereitete mauro noch einige drinks zu, um dann die bühne frei zu machen für jeden der den shaker schwingen wollte.
marcel ließ sich nicht lange bitten und bereitete promt einen martinez ( a weng anders ) und einen sehr guten manhattan zu. die stimmung war super und alle freuten sich nun auf den teil der bei dunkelheit stattfinden sollte. und das mit recht.
mit dem bus gings nun richtung anna hotel um sich kurz frisch zu machen und/oder einen schnellen drink an der bar zu nehmen. alle zusammengerottet gings weiter richtung schumann´s um dort weitere leckere flüssigkeiten zu uns zu nehmen. nach einem kurzen aufenthalt und diversen negronis, ging die fahrt weiter in das nektar, dass für mich die überraschung des abends war. drei gänge menü im liegen, stehen, sitzen, und das ganze ohne tisch, war super. das essen war wirklich klasse, und der service zuvorkommend, schnell und sehr freundlich. minunspunkte gab es meinerseitz nur für das nichtvorhandene rauchverbot. schade, denn bei so einem leckeren essen wär dies wünschenswert, denn rauchen im essbereich ist für mich so, als würde ich dem koch ins gesicht spucken. seis drum, ich fands im ganzen super.
nun, von der überraschung der abends, wurden wir direkt zur enttäuschung des abends kutschiert. das 8 seasons! nachdem wir gefühlte 1000 treppenstufen nach oben wanderten, kamen wir in einem völlig überfüllten laden an und mussten uns ertmal durchkämpfen zu unserem platz. nach dieser anstrengung hoffte ich natürlich auf einen passenden durstlöscher. aber denkste. kübel mit wodka, red bull und cranberrysaft. genau mein ding! super für die anderen, die sich wie kleine kinder freuten, doch der dimi mag weder wodka, noch red bull ( dies sind alles persönliche vorlieben und meinungen und spiegeln auf keinen fall die mehrheit wieder )
also entschloss ich mich kurzerhand wie normalsterbliche zur bar zu gehen und dort einen G&T zu bestellen. meine verwirrung war recht groß, denn von den, zu spitzen zeiten 6, leuten hinter der bar, schien nur einer zu arbeiten, doch auch dieser junge mann sah sich nicht gezwungen die menschen zu bedienen, sonder er verbrachte lieber die zeit damit, mit seinen, sich hinter dem tresen befindenden ?freunden? einen zu trinken. aber nach einiger wartezeit hatte ich nun was zu trinken in der hand und der abend war halb gerettet.
doch scheinbar fanden es andere aus der truppe auch nicht so berauschend, und so machte sich der rest nochmals auf den weg ins schuman´s um dort mit einem lächel begrüßt zu werden, was ich nicht unbedingt für selbstverständlich halte um zwei in der früh. jörg und sein kollege kümmerten sich vorbildlich um uns und es gab auch noch ne kleinigkeit zu beißen. dafür ein sehr sehr großes DANKESCHÖN. jungs, es hat leben gerettet. was kann man sich schöneres vorstellen als den abend in einer so wundervollen bar ausklingen zu lassen. ach ja, champagner zum schluss. das dachten wir uns dann auch und so fuhren wir ins hotel und genossen in ruhe noch ein fläschen champus.
ende tag 1 !
am zweiten tag wurde sich erst beim frühstück im anna getroffen um sich für den tag zu stärken, den pelz von der zunge zu vertreiben und den kater zu streicheln, um dann, in der academy mauro´s vortrag zu lauschen über grand marnier und die besonderheit dieser spirituose, und wie sie sich unterscheidet von anderen oragenlikören. im anschuss war jürgen deibel an der reihe um uns über wodka / vodka aufzuklären.
so uninteressant wie ich wodka finde, so überrascht war ich über diesen vortrag. jürgen deibel versteht es mit seiner art und weise zuhörer zu fesseln und das wissen vertändlich weiterzugeben. ganz ehrlich, mit eine der besten schulungen die ich besuchen durfte.
im anschluss daran gab es dann verkostungen der campari - group wodkas, um ihre unterschiede zu erkennen und die unterschiedlichen nouancen raus zu schmecken.
gegen ende war geplant dass mauro noch einigen drinks mit grand marnier zubereitet und ein essen sollte das ganze dann abrunden und ein guter begleiter auf dem heimweg sein. da ich aber die academy nach der wodka verkostung verlassen habe, kann man nur darüber spekulieren.
mein fazit dieser tage ist ganz einfach; eine super veranstaltung, mit sehr lustigen und netten kollegen aus ganz deutschland, der man unbedingt, sofern man die gelegenheit dazu bekommt, beiwohnen sollte. ich bedanke mich nochmals bei den veranstaltern, ( insbesondere bei mauro, betty und den rest der campari truppe) kollegen , und natürlich ganz besonders bei campari, die all dies überhaupt möglich gemacht haben.


20090323

Bols Trendscout.

Vielen vielen Dank.
für all die Glückwünsche zu meiner Reise.
Ich hab ehrlich gesagt nicht damit gerechnet. Die Einladung zur Teilnahme am Trendscout Wettbewerb erreichte mich in meinem Dänemark Urlaub im Februar (ja, ich bin ein Nerd, und hab den Laptop mitgenommen), und wochenlang schob ich mein schreiben vor mir her. Nicht sicher, ob ich überhaupt teilnehme, geschweige denn, wie ich es anfangen soll.
Kurz vor Abgabe hat es mich dann doch gepackt. Eine einmalige Chance dacht ich mir, und nachdem die Verantwortlichen des hervorragendsten Barmagazins der Republik, per Facebook und Twitter immer wieder daran erinnerten, kamen auch mir ein paar Ideen.
Da ich nicht genau weiss, was Bols vor hat, werd ich meine Idee dann erst veröffentlichen, wenn es nach Kopenhagen geht, und eh gebloggt wird.
Ach ja. fast vergessen. Ich hab das ganze also dann irgendwann geschrieben, es rutschte quasi durch die Tastatur, und gab das ganze ohne großes nachdenken an meinen email-ausgang.
Es dauerte dann ein paar Tage, und irgendwann entdeckte ich, das ich Anrufe in Abwesenheit hatte. Ne Berliner Nummer. Erst nicht sicher, wer das sein soll, fiel mir wieder ein, das sich ja Angelina melden wollte, wenn sie wieder im Land ist. Also rief ich zurück, und rechnete mit einer Einladung zum Essen oder ähnlichem.
Aber die Stimme am anderen Ende sprach vollkommen Akzentfrei (nichtmal berlinerisch oder so), und lud mich auch nicht zum Essen ein. Aber man teilte mir mit, das es statt dessen nach Kopenhagen geht, und ich eine Woche lang mit Chris Doig im Umami arbeiten darf.
Erstmal ziemlich perplex brauchte ich dann ein paar Sekunden, bis ich drauf kam, worum es geht. Das Grinsen wieder aus meinem Gesicht zu bekommen dauerte dann aber noch erheblich länger.
Ich hab vor einigen Jahren die "Brilliant Cocktail Videos" gefunden, und fand sie super. Aber hab mich ehrlich gesagt nicht sonderlich drum gekümmert, wer dieser Chris aus den Videos ist. Wurde mir erst jetzt wieder bewusst, als ich erfuhr, das ich dabei bin.
Mit meinem leichten Hang zu Dänemark (und zu Gammel Dansk), hab ich quasi meinen persönlichen Volltreffer gelandet, und freue mich riesig auf die Woche im hohen Norden.
Danke nochmal an alle, die sich mit mir freuen, und besonders an Cheffe, der mich mal wieder losschickt, um Ru(h)m und Ehre fürs Padres einzusammeln.

OFFTOPIC


Oder, wenn man etwas wieder findet, das man schon lang als verloren geglaubt hat.
Es geht hier nicht im gerührtes oder geschütteltes. Vielmehr darum, wie unglaublich etwas sein kann, von dem man dachte es sei für immer weg.
Wahrscheinlich kennen die meisten Menschen die neue Single. "Schau Schau" von Selig. Super Song, passt in die Zeit, macht Spaß. Ich weiss nicht wie viele von Euch die alten Dinge kennen, aber ich bin mit Ihnen groß geworden, und konnte es kaum glauben, als ich vor einigen Monaten von der Reunion erfuhr. Zu meinem Glück war auch der Vorverkauf der Clubtour schon gestartet, und ich war einer von wenigen hundert Gästen, die sich gestern abend Selig im Münchner Ampere ansehen durften.
War es so, das ich mit dem ersten Album meine ersten Schritte mit ehrlicher Musik gemacht habe, war das zweite für lange, lange Zeit die wohl meistgespielte Scheibe daheim. Das dritte nahm ich dann noch am Rande wahr, und als die Band sich vor knapp 10 Jahren auflöste, hatte auch ich mich schon neuen Musikern gewidmet. Dennoch schaffte es Selig über die Jahre immer wieder in meine Jukebox, und gehört wohl zu dem am regelmäßigsten gespielten Bands bei mir daheim.
Am Freitag kam das neue Album, bei itunes sogar mit einer Videodokumentation "von Selig bis Selig". Sagenhaft. Sowohl die neuen Songs, als auch die Doku, die nochmal ein paar tolle Jahre mit Selig in Erinnerung rief.
Und gestern dann das Konzert. Großartig. Vor nur knapp 300 Zuschauern wurde im restlos ausverkauftem Ampere gespielt. Nur ein paar neue Titel (ich schätze mal, das die anderen live noch nicht so "sitzen"), dafür alle großen Knaller von früher. Und man merkte den Jungs an, das sie wieder Spaß daran haben. Der Bassist konnte sein Grinsen den ganzen Abend nicht ablegen, Jan am Mikro bedankte sich nach jedem Song und hatte sichtlich Vergnügen am Spiel mit dem Publikum. Nachdem die Jungs dann drei mal zurück mussten auf die Bühne verabschiedeten sie sich mit "Wir sind wieder da". Und ich war Selig.
Sollte irgendwer da draussen die Chance haben, die Jungs live zu sehen, lasst es euch nicht entgehen.

Und wenn eine 10jährige Auszeit immer bedeuten würde, das es danach doppelt so gut weiter geht. Dann hätt ich jetzt gern ne Auszeit von Mojito und Caipirinha. :-)